WOIWODSCHAFT: lubuskie KREIS: Międzyrzecz GEMEINDE: Bledzew DIöZESE: gorzowska DEKANAT: Pszczew ERSCHLISSUNGSDATUM: 1259-1260-1280/81 r. do Bledzewa 1412-1414-1578 r KASSIERUNG: 1535 /1836r. |
Geschichte die Abtei
Das Erscheinen der Zisterzienser in der Umgebung von Zemsko wird von manchen Historikern mit der Schenkung von Herzog Wladislaus Odonica an die Zisterzienser in Dobryług verbunden. Die Urkunde dieser Schenkung ist nicht aufzufinden. Es besteht jedoch eine Urkunde von Boleslaus dem Frommen aus dem Jahre 1259 in welcher er die Schenkung von Wladislaus von Donica bestätigt. Die Zeit zwischen 1232 und 1235 wird als Datum der Schenkung angesehen.
Gegenwärtige Untersuchungen weisen eien Stiftungsprozess auf, der zwischen 1260 und 1280/81 liegt, d.h bis zur Inkorporation in den Orden.
Der Brandenburger Markgraf Waldemar schenkte den Zisterziensern u.a. das Dorf Bledzew, das zu Beginn des XV. Jh. zum neuen Sitz des Klosters wurde. Der Grund des Umzuges waren wohl Schwierigkeien mit dem Wassermangel vor Ort, sowie auch das Bestreben, näher an Verkehrs-und Handelsstrassen heran zu kommen. Wahrscheinlich wohnte der ganze Konvent 1578/79 in Bledzew. Bereits ab 1376 stieg Bledzew zu einem bedeutendem, wirtschaftlichen Zentrum.auf.
Bis zu Ende des XVI Jh. besaßen die Mönche (zeitweise oder ständig) in einigen zehn Dörfern, hatten das Fischfangrecht im Fluss Obra, eine Bienenheide bei Popow, einige Seen, Mühlen und Einnahmen aus Wirtschaften. Sie besaßen ebenfalls Waldgebiete, Regalien, gerichtliche und ökonomische Immunitäten und Zehnten. Schon im XV. Jh. hatten sie das Patronat der Pfarreien Osiecko, Sokola Dšbrowa, Rokitno und Bledzew.
Im Jahre 1521 wurden die Klostergüter vom brandenburgischen Militär niedergebrannt. Die Klosterdörfer und Gerätschaften des Abtes und des Klosters wurden ausgeraubt.
Der Abt Piotr Kamiński (1560-1575) überwies i.J. 1560 dem Abt Piotr III von Lwówek auf Lebenszeit Stare Dworek. Dieser wurde ab Ende des XVI Jh. Residenz der Äbte von Bledzew. Als diese Residenz am Anfang des XVIII Jh. abbrannte, ließ Abt Bernard Gurowski 1705 an gleicher Stelle eine neue erbauen.
Mit der Reformation brach für die Abtei eine schwierige Zeit an.Jedoch schon die erste Hälfte des XVII Jh. brachte einen Umschwung. Die Posener Jesuiten halfen den Zisterziensern bei ihrem Bemühen zur Festigung des katholischen Glaubens.
Im Vergleich zu anderen Abteien der polnischen Zisterzienserprovinz war Bledzew eine der drei kleinsten.
In der Amtszeit des Abtes Jan Dłuski (1607-1618) kam es am 12 Mai 1617 zur Aufteilung der Güter zwischen Abt und Mönchen.
Der 30-jährige Krieg brachte dem Kloster große Verluste. Das Gleiche wiederholte sich während des Schwedeneinfalls.
Im Jahre 1655 erhielten die Äbte die Befreiung von allen Kriegslasten. Das schützte jedoch nicht vor Überfällen, Raub, Plünderung und Verwüstung.
Im Jahre 1656 brach in den Bledzew-Gütern die Pest aus.
Eine gewisse Verbesserung der ökonomischen Lage der Abtei trat erst in den siebziger Jahren des XVII Jh. ein. Einen neuerlichen Rückschlag brachte der nordische Krieg 1700-1721. Sowie auch wenig später der siebenjährige Krieg (1756-1763). Während des Durchmarsches fremder Truppen wurde das Kloster vielmals geplündert.
Im Jahr 1778 wurde im Kloster die Komende eingeführt. Der Besitz ward aufgeteilt zwischen dem komendorischen Abt und dem Konvent (Mönche und Prior).
Nach der Besetzung Großpolens durch die Preußen und später nach der dritten Teilung Polens, kam es zu einer weiteren Verschlechterung der Lage.
Aus den Klostergütern wurden i.J. 1796 zwei königliche Domänen geschaffen: Stare Dworek und Rokitno. Die Zisterzienser aus Bledzew und die Geistlichkeit erhielten für die konfiszierten Güter sogenannte Kompetenzen. Nach der Konfiskation der Güter besaßen die Mönche keine ausreichenden Mittel, um den Bau der Kirche zu beenden. Diese wurde erst i.J. 1802 fertig gestellt. Die eigentliche Kassation des Klosters fand am 4. Juli 1835 statt. Das Kloster wurde am 11.Dezember 1842 zum öffentlichen Verkauf dargeboten - jedoch mit der Auflage, die Gebäude abzureißen. Die Ausstattung der Kirche wurde nach der Kassation u.a. an die Pfarrkirchen in Bledzew und Rokitno überwiesen. Die große Büchersammlung der Klosterbibliothek wurde zertreut. Ein Teil der Werke wurde nach Warschau transportiert. (251 mehrbändige Werke) Über zwanzig Bände befinden sich gegenwärtig in Kórnik und 248 in der öffentlichen Bibliothek in Poznań. Der Rest (348 Werke) ging bereits 1836 an die königliche Bibliothek in Berlin. Ein Überrest wurde 1843 nach Międzyrzecz gebracht.
Die Stelle des einstigen Klosters ist heute in private Grundstücke aufgeteilt. Nur ein Fragment des Erdgeschosses des nordwestlichen Flügels, sowie das Gebäude einer wassergetriebenen Mühle mit Resten von Mahlgeräten und des Mühlenbaches ist noch zu sehen. Seit dem Jahre 1996 werden hier archäologisch- architektonische Untersuchungen geführt.
Abtei heute
Die ehemaligen Zisterzienserobjekte in Zemsko und Bledzew bestehen heute nicht mehr.Im Jahre 1842 wurde die Kirche und das Kloster zum Verkauf angeboten. Die Objekte wurden verkauft und dann abgerissen. An Stelle des Klosters befinden sich heute Wohngebäude, Wirtschaftsgebäude, Gärten, Ackerland und Wiesen.
In der St. Katharina Pfarrkirche und im Museum des Muttergottes-Sanktuariums Rokitno gibt es jedoch zahlreiche Andenken an die Zisterzienser von Bledzew. Gebäude die einstmals den Zisterziensern gehörten und bis zum heutigen Tag überdauerten sind die Sommerresidenz der Äbte in Stare Dwór und die Kirche in Rokitno. In ihrer Ausstattung befindet sich ein Bild ''Muttergottes der gedulldigen Anhörung''.