Fot. Piotr Namiota |
WOIWODSCHAFT: wielkopolskie KREIS: Wolsztyn GEMEINDE: Wolsztyn DIöZESE: poznańska DEKANAT: Wolsztyn ERSCHLISSUNGSDATUM: 1231-1238 KASSIERUNG: 1835/36 |
Geschichte die Abtei
Die Stiftung des Klosters dauerte von 1231-1237/38) Der Stifter war der Gnesener Kantor Sędziwoj aus dem Geschlecht Jemenczyker. Er spendete 1231 für diesen Zweck einen Teil seiner Güter. Die neue Niedelassung besetzten, wahrscheinlich im Jahre 1240, Mönche aus Łekno.
Die zur Erstausstattung gehörenden Dörfer Sędziwojas lagen in der Nähe von Obra. Die nächsten Schenkungen erfolgten erst im Jahre 1245. Damit begann ein langsames Anwachsen der Landgüter. Bis zum Ende des XIV Jh. besaß das Kloster Land, Mühlen und Seen in etwa 30 Dörfern. Die Mönche besaßen das Fischfangrecht auf den Flüssen Obra und Dojca, Einnahmen aus der Wirtschaft in Glogau, zahlreiche ökonomische und gerichtliche Immunitäten und Regalien. Die Bewirtschaftung der Klostergüter stand vor allem auf Bodenbewirtschaftung und Viehzucht. Mühlen und Bienenzucht spielten ebenfalls eine große Rolle.
In der zweiten Hälfte des XIII. Jh. wurde die Verehrung der hl. Ursula und ihrer Gefährtinnen (verbunden mit Köln), sowie des hl. Gereon eingeführt. Die "alten" Reliquien des Letzteren befanden sich im Jahre 1596 neben den Reliquien der fünf Martyrerbrüder im Altar der hl, Elisabeth.
Im Kloster Obra wurden anfänglich nur Mönche deutscher Herkunft, vorzüglich aus Köln, angenommen. Dann begann eine Zeit der Polonisierung. Der erste Abt polnischer Herkunft war Jan Byłędzki, der 1551 in dieses Amt berufen wurde.
In der ersten Zeit seiner Amtsführung befand sich das Kloster in einer schwierigen Situation. Ausser dem Chor der Kirche waren das Dormitorium und die restlichen Klostergebäude zerstört. Edmund a Cruce exkommunizierte den Abt, welcher der Häresie verdächtigt wurde. Im Kloster verrichtete man fast keine Andachten. Jan Byłędzki begann nach anfänglichem Aufbegehren, dann aber in Übereinstimmung mit vorherigen Anweisungen, die neue Kirche zu bauen. Er schrieb sich dadurch ruhmreich und nach Ordenstradition ind die Geschichte der Abtei ein.
Die Aufteilung des Besitzes zwischen Kloster, Abt und Konvent wurde am 17.September 1620 unter Abt Andrzej Chlewski vollzogen.
Eine schwere Zeit für das Kloster war im Jahr 1655 das Einfallen der Schweden. Sie raubten das Kloster und die Klosterdörfer aus. Zu weiteren Verwüstungen kam es in den Klostergütern durch die im Jahre 1655 ausgebrochene Pest, welche ganze Dörfer vollig entvölkerte. Auch die nordischen Kriege brachten viel Unheil mit sich. Abtei und Klostergüter wurden jeglichen Inventars beraubt und die Feldfrüchte vernichtet. Das Kloster mußte außerdem noch hohe Kontributionen zahlen. Die nächste Pest kostete in Kloster und Dörfern über 300 Menschen das Leben. Im Jahre 1781 wurde im Kloster die Komende eingeführt.
Am 31.Dezember 1835 kam es zur Kassation des Klosters. Derzeitig lebten dort nur noch vier Mönche. Schon einen Monat später wurden die Mönche offiziell enteignet. Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche. Der erste Pfarrer war der Profess des ehemaligen Klosters Bledzew Franciszek Władysław Lewandowski. Vorerst wurde das Kloster zu einem Heim für emeritierte Priester, welches jedoch 1852 aus finnaziellen Gründen, sowie einer ausgebrochenen Cholera-Epidemie geschlossen wurde. Im November des gleichen Jahres wurde es den Jesuiten, die in den von der Epidemie befallenen Dörfer missionierten, als Winterquartier zugesprochen
Der Umbau des Klosters erfolgte 1920. Die ehemaligen Zisterzienserobjekte wurden 1926 vom Missionsorden der Oblaten übernommen.1940 wurden die Oblaten in ein Konzentrationslager gebracht und die Kirche geschlossen. Im Frühjahr 1945 kehrten die Oblaten nach Obra zurück und sind dort bis zum heuitigen Tag tätig. In den Klostergebäuden befindet sich ein höheres Priesterseminar, das Museum der Oblatenmissionare und der ehemalige Zisterzienserschatz. In den Jahren 1981-1990 erfolgte eine Erweiterung des Seminariums. Die Krypta der Kirche wurde für Besucher freigegeben.
Abtei heute
Im Jahr 1945 kehrten die Mönche der Oblaten nach Obra zurück um sich von Neuem in der Seelsorge zu betätigen und auch das Priesterseminar der Oblaten der Unbefleckten.
Empfängnis Mariens zu eröffnen. Im Nordosten des Klosters enstanden neuerbaute Objekte u.a. die Biblothek und die Kapelle. Die Bibliothek mit cirka 70 000 Bänden ist ein Aushängeschild des Seminars.
Das Kloster
In den Gebäuden des ehemaligen Klosters befindet sich das Priesterseminar des Ordens. Im Ostflügel befindet sich die Sakristei mit ihrer Rokoko-Ausschmückung aus dem Jahr 1760 und einer Polychromie aus dem Jahre 1758.
Der frühere Kapitelsaal wurde zu einem Theatersaal umfunktioniert; das Refektorium wurde natürlich zum Eßsaal. Die Räume im Westflügel dienen der Priestergemeinschaft. Im Südflügel sind die Wirtschaftsgebäude.
Kontakt:
Wyższe Seminarium Duchowne Misjonarzy Oblatów
ul. Szkolna 12
64-211 Obra
tel. (0-68) 384-12-97
e-mail:obra@oblaci.pl
www.obra.oblaci.pl
Die ehemalige Zisterzienserkirche
Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche St. Jakobus des Älteren. Sie wurde in den Jahren 1722. 1757 erbaut und zeichnet sich durch eine reiche Rokoko- und früh-klassizistische
Ausschmükung aus: Der Hochaltar ist aus dem Jahr 1775, der reichgeschnitzte Rokoko-Tabernakel, das weisse Rokoko-Gestühl aus dem Jahre 1755 und sechs Seitenaltäre, bildhauerisch von August Schöps aus Posen (1762-65) reich geschmückt.
Das Gewölbe wurde mit einer spät-barocken Polychromie aus den Jahren 1753-54 ausgeschmückt. Das Bild zeigt Geschehnisse aus der Geschichte des Zisterzienserordens sowie aus dem Leben des hl. Bernard. Eswurde vom Posener Maler Stanisław Brzozowski gemalt. Zur weiteren Ausschmückung der Kirche gehört die Rokoko-Kanzel aus dem Jahre 1759, das spät-klassizistische Epitaphium des Jesuiten Karl Bołoza-Antoniewicz, gest. 1852, eines Predigers und Dichters, Autor u.a. vieler Marien- und Fastenlieder; zwei Beichtstühle und das Taufbecken aus der zweiten Hälfte des XVIII. J.h. sowie das Rokoko-Orgelprospekt.
Unter der Kirche befindet sich ein, für Besucher zugängliches Grabgewölbe, in dem Särge mit der Asche von Zisterziensern und Wohltätern des Klosters stehen.
Kontakt:
Parafia p.w. św. Jakuba Wyższego Apostoła
ul. Szkolna 12
64-211 Obra
tel. (0-68) 384 05 70
e-mail:obrapar@omi.org.pl
Ehemalige Zisterzienserobjekte
Die Filialkirche St. Valentin (Kapelle). Das erste, gemauerte Gebäude entstand 1519 und wurde im Laufe der Zeit zur Ruine.Die jetzige Kirche wurde 1719 erbaut. Die Polychromien entstanden 1773. Eine generelle Konservation wurde in den Jahren 1964-66 durchgeführt. Der Hochaltar stammt aus der ersten Hälfte des XVIII. J.h. Zur weiteren Ausstattung der Kirche gehören: Die Rokoko-Kanzel, zwei Seitenaltäre - . St.Barbara und die Hl. Familie, Beichtstühle und Bilder aus dem XVIII. J.h. und spätgotische Statuen.
Im Bereich des Klosterkomplexes befindet sich auch das Haus des Abtes aus dem Jahre 1724, welches im Jahre 1995 erneuert und umgebaut wurde. Heute funktioniert es als Hotel für die Mönche. Das Haus des Organisten aus der ersten Hälfte des XVIII. J.h. ist heute unbewohnt. Weiterhin befinden sich dort Wirtschaftsgebäude aus der ersten Hälfte des XVIII. J.h., die Bibliothek (erbaut 1990) und die neuen Gebäude des Seminars, mit Wohn- Unterrichts- und Verpflegungsraümen (erbaut 1981). Darin befinden sich auch das Refektorium und der Küchenbereich, sowie die Schatzkammer, das Missionsmuseum, der Audiovisuelle Saal und die Aula.