WOIWODSCHAFT: kujawsko-pomorskie KREIS: toruński-grodzki GEMEINDE: Toruń DIöZESE: toruńska DEKANAT: Toruń ERSCHLISSUNGSDATUM: 1311 r. KASSIERUNG: 1833 r. |
Geschichte die Abtei
Die Wiedergabe der Geschichte des ist außerordentlich schwierig, da nach der Beschlagnahme der St.Jakobuskirche und der Klostergebäude durch den Magistrat von Toruń (Thorn) das gesamte Archivum vernichtet wurde.Bisherige Eigentümer waren die Benediktinerinnen und die neuen Protestanten.
Aus erhaltenen Urkunden geht hervor, dass die Zisterzienserinnen i.J. 1263 vom Großmeister des Kreuzritterordens Hanno von Sangershausen nach Thorn berufen worden waren.
Auf Anweisung Dietrich von Altenburgs wurde das Konvent der Zisterzienserinnen - und das der in Armut lebenden Benediktinerinnen zusammengelegt, um der Armut der Benediktinerinnen ein Ende zu setzen. Die Zisterzienserinnen galten als einer der reichsten Orden in Thorn. Ludwig König bestätigte den Zusammenschluß beider Konvente und überwies nicht nur das Patronat über die Schule, sondern auch über die Pfarrei und St. Jakobuskirche. Von diesem Augenblick an kamen die Thorner Zisterzienserinnen unter die Obrigkeit einer Benediktiner-Äbtissin.
Um die Hälfte des XIV J.h. versuchten die Nonnen ein Filialkonvent in Königsberg zu gründen. Diese Mitteilung ist die letzte der Thorner Zisterzienserinnen.
Im Jahre 1391 wurde das Kloster der Benediktinerinnen ein Raub der Flammen. Danach zogen die Nonnen in die Gebäude der Zisterzienserinnen bei der Jakobuskirche um. Dank zahlreicher Schenkungen konnte die Kirche und das Kloster wieder aufgebaut werden und so kehrten die Nonnen 1410 wieder zurück. Ein Teil der Nonnen verblieb am neuen Platz und bildete so ein Filialkloster.Der Bestand des Konvents war von kurzer Dauer. In der zweiten Hälfte des XVI J.h. wütete die Pest in der Stadt. An dieser Seuche starb die ganze Klostergemeinschaft. Im Jahre 1579 übernahmen die Evangelischen Kirche und Kloster.
Die Protestanden beschlossen, auch das heruntergekommene Hauptkloster zu übernehmen.Auf hinterhältige Weise kamen sie in den Besitz der Eigentumsurkunden des Klosters - und als die Nonnen ihre Recht nicht mehr beweisen konnten, übernahmen sie zuerst die Wirtschaftsgebäude - und dann teilweise das Klostergebäude und richteten dort zügig ein Heim für arme, evangelische unverheiratete Frauen ein. Die Zahl der Insassen belief sich auf zwölf. Die Wirtschaftsgebäude wurden abgerissen.
Im August 1652 wurde Dorota Jankowska zur Äbtissin der Thorner Benediktinerinnen gewählt. Sie setzte sich das Ziel, alle von den Protestanten geraubten Güter wiederzuerlangen, darunter auch das Kloster und Kirche St.Jakob. Nachdem alle Möglichkeiten einer gütlichen Vereinbarung gescheitert waren, begab sie sich auf den gerichtlichen Weg gegen den Stadtrat Thorn um die Wiedergabe von Kirche und Kloster St.Jakobus.
Diese Bemühungen führte ihre Nachfolgerin Agnieszka Wolska weiter. Im Juli 1667 traf in Thorn die dritte, königliche Kommission ein, diesmal mit militärischer Verstärkung. Infolgedessen kam es noch am gleichen Tage zur Rückgabe von Kirche und Kloster an die Benediktinerinnen. Die Nonnen begannen sofort mit den Aufräumungsarbeiten und der Renovierung des Klostergebäudes, welches vorher als Speicher benutzt worden war. Im Erdgeschoß wurde die Küche, im ersten Stock das Refektorium und im zweiten die einzelnen Zellen eingerichtet.
Neben dem Kloster wurde ein neues Schulgebäude für Mädchen, die im Kloster ausgebildet wurden, erbaut.
Die Benediktinerinnen unterhielten beim Kloster auch ein Krankenhaus, sowie ein Heim für zwölf besonders bedürftige Frauen. An jedem Sonntag kamen auch zwölf weitere Arme ins Kloster, wo sie von den Schwestern gespeist und auch materiell unterstützt wurden.
Einmal jährlich, wahrscheinlich am Ablaßfest der Kirche, veranstalteten die Nonnen auf dem Kirchplatz ein Festmahl für alle Armen der Stadt.
Nach der ersten Teilung Polens kam Thorn unter die Herrschaft Preußens.Im Jahre 1773 konfiszierten die Machthaber alle Klostergüter, zahltem aber dem Konvent eine jährliche Rente, die den Nonnen einen recht ärmlichen Lebenunterhalt sicherte. Lebensmittelspenden frommer Pfarrkinder verbesserten diese Situation.Während der napoleonischen Kriege (1807) nahm das Militär die St.Jakobuskirche in Beschlag und verwendete sie als Gefangenenlager.Nach den Kriegen (1815) verbot die preußische Verwaltung die Aufnahme neuer Novizinnen und verurteilte somit den Konvent zum Aussterben.
Die letzte Äbtissin starb i.J. 1830. Im März 1833 erhielt der Konvent den Beschluß der Kassation und die Anweisung das Kloster bis zum 15.April zu verlassen. Die Nonnen apellierten ergebnislos an den König von Preußen - am 15 April wurden sie mit Gewalt aus dem Kloster entfernt. Ohne jeglichen Unterhalt fanden sie nur in Armenheimen Unterkunft. Im November d.J. konnten sie nach Zarnowiec übersiedeln, denn das dortige Kloster war bisher noch nicht aufgelöst worden.
Nach der Kassation in Thorn wurden die Klostergeäude in ein Militärgefängnis umfunktioniert, später in Wohnungen umgebaut. Die Klosterkirche blieb als Pfarrkirche bestehen.
Abtei heute
Während des ersten Jahrhunderts seines Bestehens wechselte das Kloster einige Male seinen Sitz zwischen den verschiedenen Kirchen der Stadt: Von der Heilig-Kreuz-kirche zu St. Laurentius, danach zu St, Jakob und wieder zu Heilig-Kreuz.
Die ehemalige Zistezienserkirche
Die St. Jakobuskirche ist eine von drei gotischen Kirchen, die bis in unsere Zeit erhalten blieben. Diese Kirche, wurde zusammen mit der Altstadt in die Liste der UNESCO - Erbe der Menschheit aufgenommen. Es ist die einzige Kirche von Toruń in Form einer Basilika.
Das Innere der Kirche, sowie die Polychromien sind auch heute original gotisch. Im Presbyterium befindet sich ein keramischer Fries aus dem Jahr 1311 mit einer Gedenkaufschrift zur Erinnerung der Grundsteinlegung des Gotteshauses. Der große Hochaltar in Barock ist aus dem Jahre 1731; in seinem Aufbau befindet sich das Bild des Kirchenpatrons - des hl. Jakobus des Älteren. Unter dem Presbyterium ist die Beisetzungskrypta in der die Nonnen beerdigt wurden. Von der ersten Ausschmückung der Kirche verblieben vor allem die Poychromien der Wände.(u.a. ein Malereizyklus zm Thema des Letzten Gerichtes aus den Jahren 1350-1360, Illustrationen zum Leben der hl. Maria Magdalena aus den Jahren 1380-1390 sowie Heiligenbilder), aber auch einige Skulpturen, wie das mystische Kruzifix in Form des Lebensbaumes; die Muttergottes mit dem Kinde aus dem XIV. J.h., das wundertätige schwarze Kreuz , die Rosenkranzmadonna aus dem XV. J.h und das Passionsbild im Presbyterium.Die restliche Ausstattung der Kirche kommt aus dem XVII. und XVIII. J.h. - und das sind u.a. die Barock- und Rokoko-Seitenaltäre. Beachtenswert ist auch das hölzerne, barocke Taufbecken aus der Hälfte des XVII. J.h. und die Musikempore an der 1611 ein reich geschmücktes Orgelprospekt angebracht wurde.
Ehemalige Zisterzienserobjekte
Das Gebäude des Krankenhauses, in welchem bis heute ein gotisches Kruzifix aus der ersten Hälfte des XV. J.h. erhalten blieb.