WOIWODSCHAFT: zachodniopomorskie KREIS: Choszczno GEMEINDE: Recz DIöZESE: szczecińsko-kamieńska DEKANAT: Choszczno ERSCHLISSUNGSDATUM: ok.1296 r. KASSIERUNG: ?1552 r. |
Geschichte die Abtei
Zur Lokalisierung des Klosters gibt es zwei Hypothesen: Entweder war es die Stiftung Barmins I im Jahre 1272 - wahrscheinlicher jedoch die Stiftung der Markgrafen von Brandenburg im Jahre 1296. Letztere sollten dies als Entschädigung für die von ihnen eingenommenen Güter in der Nähe von Insk getätigt haben. Das Konvent kam aus dem Kloster Marianowo bei Stargard.
Im Oktober 1296 schenkten die Markgrafen Otto IV - Konrad - Henryk I - Jan IV und Otto VII dem Präpositen der Äbtissin und dem Konvent das Gebiet einer Wehr-siedlung mit 52 Łan (1Łan=30 Morgen) umliegenden Ackerlandes, das Patronat der Kirche in Zeleniewo,Recz, Sulimierz und Mostków, den Zins aus Choszczno sowie die Seen Zeliszewo und Rabki.Die in der Stiftungsurkunde angegebenen Ländereien waren nicht die einzigen. Während des XIV Jahrhunderts kamen noch neue hinzu.Donatoren waren die Markgrafen von Brandenburg, die Stettiner Herzöge und der Herog von Słupsk Erich II.
Das Konvent in Recz hatte mit Sicherheit mehr als zwölf Nonnen. Die Bewirtschaftung der Güter unterstand einem Präpositen. Das Schutzkloster war die Abtei Bierzwnik. Die Nonnen stammten aus dem niederen Adel und dem Bürgertum der Umgebung. Die wichtigsten Funktionen im Kloster waren jedoch den Frauen aus den bedeutensten Geschlechtern vorbehalten. Die Mitglieder des Konvents beschäftigten sich mit der Herstellung liturgischer Gewänder, dem Kopieren und Iluminieren von Handschriften, sowie der Ausbildung der Töchter aus dem niederen Adel. Die Feldarbeit, Viehzucht und Müllereidienstleistungen wurden von Konvent-schwestern oder Konvent-brüdern aus dem Kloster Bierzwnik getan. Sicher ist auch, dass die Nonnen Tagelöhner beschäftigten, oder ihre Güter verpachteten.
Große Einkünfte erzielten die Nonnen aus Zins, Pacht und Lehen, sowie auch aus kirchlichen Patronaten.
Im Jahre 1344 bekamen die Zisterzienserinnen eine weitere Einnahmensquelle, indem zwölf Bischöfe auf einer Zusammenkunft in Avignon eine Urkunde ausstellten, die es erlaubte, zu St. Martin Ablässe zu erteilen. Es wurde ein Klosterfest mit einem großen Jahrmarkt verbunden, welcher wiederum gewisse Einkünfte brachte. Weitere Schenkungen erhielt das Kloster von den Geschlechtern der von Wedel, Gütersberg und Liebenows.
Die Schwestern mußten von ihren Gütern an den Bischof von Kamień gewisse Abgaben entrichten. Einmal jährlich, an St. Martin, bekam der Bischof ein Reh und den Zehnten aller Einahmen. Zu außergewöhnlichen Gelegenheiten konnte das Kloster von Zahlung des Zehnten befreit werden. Ein solcher Anlass war die Feuersbrunst im Jahre 1303. Eine weitere Katastrophe für das Konvent war ein Großbrand in der Stadt im Jahre 1340.
Die Nonnen hatten auch ihre Fehden, nicht nur mit dem niederen Adel der Umgebung, dessen Güter und Privilegien sie übernehmen wollten, aber zweimal auch mit dem Stadtrat von Recz.
Die größte Tragödie erlebten die Nonnen, als im Jahre 1433 die Hussitten über die Neumark herfielen, alle Habe raubten und Klöster und Kirchen verwüsteten. Damals verließen sie erstmalig alle ihre Objekte. En zweites Mal mußten sie 1537 die Abtei verlassen, als die Anhänger Luthers in Pommern die Oberhand bekamen. Die radikalen, reformationsfreudigen Bürger von Recz stürmten das Kloster mit der Absicht, sich das Klostergut anzueignen. Die Nonnen flohen damals nach Polen, wo ein Teil von ihnen verblieb.Als die ersten Emotionen abflauten, kam der andere Teil nach Recz zurück und verblieb dort bis zur Säkularisation.
Um die Hälfte des XVI Jahrhunderts besaß das Kloster 350 Łan Ackerland, Wälder und Wiesen, einige Seen und Mühlen, sowie Rittergüter in Dębsko bei Kalisch, in Rzeck und Sick.
Im Juli 1552 führte der Markgraf von Kostrzyn die Säkularisation durch. Die Güter wurden zu einer staatlichen Domäne umgebildet, deren Verwaltung in die Klostergebäude einzog. Nach dem Tode der letzten Nonne übernahm die Verwaltung die restlichen Gebäude. Mit der Zeit wurden die Objekte der Zisterzienserinnen zur Ruine und 1827 wurden sie völlig abgetragen. Es ist anzunehmen, das ein Teil der sakralen Einrichtungen des Klosters in die naheliegenden Kirchen kam. Der ehemalige Klosterhügel wurde zum Ackerland. Es ist heute nicht mehr möglich, den Ort aufzuzeigen, da einst das Zisterzienserinnenkloster stand.
Recz heute
Die Gebäude des ehemaligen Zisterzienserklosters überdauerten nicht bis in unsere Zeit.
Die Christus-Königs-Pfarrkirche - ein gotischer Bau aus dem XIV. J.h. war eine der Patronats-kirchen der Zisterzienserinnen in Recz. In dieser Kirche befinden sich heute wertvolle, historische Kunstwerke aus der nicht mehr bestehenden Kirche der Zisterzienserinnen, u.a. ein romanisches Marmortaufbecken, die Statue des gekreuzigten Heilandes aus dem XIV. J.h.und eine einzigartige Empore, die auch heute noch "die Zisterzienserinnenempore" genannt wird.
Andere Elemente aus der Kirche der Zisterzienserinnen befinden sich im staatlichen Museum in Posen: Die Muttergottes auf dem Thron und St. Jakobus aus dem XIII. J.h. - im staatlichen Museum in Stettin wiederum die Statue der Muttergottes mit dem Kinde aus dem XIV. J.h. und zwei Triptikfiguren des hl. Jakobus des Älteren und des hl. Georg.